Wir trauern um Brigitte Blobel

Brigitte Blobel (links) und Marie-Thérèse Schins (rechts)

21.11.1942 – 07.08.2024

Ein Nachruf von Marie-Thérèse Schins

Am Mittwoch, den 7. August 2024, verstarb unsere Kollegin und meine Freundin Brigitte Blobel.
Im November 2023 wurde sie unerwartet sehr krank, es dauerte mehrere Monate in Kliniken, bis endlich herausgefunden wurde, dass Brigitte eine unheilbare, schwere Erkrankung hatte, für die es keine Medikamente gab.

 

Brigitte Blobel wurde 1942 in Hamburg geboren, war eine erfolgreiche, freie (Reise-)Journalistin, Jugendbuch- und Drehbuchautorin (ARD und ZDF).
Sie arbeitete unter anderem in Frankfurt am Main und New York als Redakteurin für die Associated Press. Die Themen in ihren Büchern seit Ende der achtziger Jahre waren ungewöhnlich und neu, vor allem auch mutig. Zu ihrem Oeuvre gehören fast 150 Jugendbücher, in 2007 erhielt sie den Jugendbuchpreis für ‚Zwischen Bagdad und Nirgendwo.‘

 

Brigitte Blobel war von Anfang an Mitglied der Elbautoren, bis sie sich vor fast 2 Jahren aus Hamburg verabschiedete. Auch nach ihrem Weggang wünschte sie sich stets über unsere Zusammenkünfte auf dem Theaterschiff Hoheluft und die Aktionen der Elbautoren informiert zu werden.

 

Sie war für mich eine zuverlässige, humorvolle, großzügige und inspirierende Kollegin und Freundin, die mich immer wieder aufbaute und mir Mut machte. Vor allem in der Zeit, als ich 202 – 2021 mitten in den Arbeiten für meine Biografie steckte, mein Mann an Krebs erkrankte und verstarb.

Unsere bereichernde Freundschaft wurde während ihrer Krankheit noch mehr vertieft.
In den letzten Monaten tauschten wir uns morgens und abends aus.
Sie wollte nicht mehr gefragt werden nach ihrer Krankheit.
Kleine Berichte aus dem Alltag wünschte sie sich, aus dem Geschehen Kinder- und Jugendbuchbereich, all das versuchte ich ihr zu vermitteln. Texte aus Zeitungen und Zeitschriften, Berichte der Elbautoren, unsere Dialoge beschäftigten sich mit Kunst und Kultur, wir tauschten uns aus über erzählende, literarische Neuerscheinungen auf dem Buchmarkt.

 

Nun war ich an der Reihe, sie soweit es ging, aufzumuntern, beizustehen und zu begleiten.
Bis 2 Tage vor ihrem Tod war unser Kontakt intensiv.
Schließlich verabschiedete sie sich mündlich von mir.
Es war großes Geschenk am Ende ihres Lebens, denn das Sprechen fiel ihr durch die Krankheit schwer.

 

Danke, liebe Brigitte, für alles.
Und das war sehr viel.

 

Marie-Thérèse (Schins)
Elbautorin